Die Parlamentswahlen in Italien 2022 fanden am 25. September statt. In den Wahlen wurden die 400 Abgeordneten der Abgeordnetenkammer (Camera dei deputati) sowie die 200 Abgeordneten des Senats (Senato della Repubblica) bestimmt. Staatspräsident Sergio Mattarella hatte zuvor am 21. Juli desselben Jahres beide Parlamentskammern vorzeitig aufgelöst.[1][2]
Mit rund 44 Prozent der Stimmen wurde die Mitte-rechts-Koalition klarer Wahlsieger. Dank des italienischen Grabenwahlsystems kommt sie in beiden Parlamentskammern auf eine absolute Mehrheit der Sitze. Mit 26 Prozent der Stimmen wurde die postfaschistische Fratelli d’Italia von Giorgia Meloni stärkste Einzelpartei. Die Partito Democratico konnte ihren Stimmenanteil von 2018 halten und platzierte sich auf dem zweiten Rang. Dahinter stürzte die Fünf-Sterne-Bewegung auf nur noch 15 Prozentpunkte ab, nachdem sie die letzte Wahl noch klar für sich entscheiden konnte. Das neue Bündnis aus Azione und Italia Viva kam auf rund 8 Prozent.
Die Mitte-rechts-Koalition aus FdI, Lega und Forza Italia konnte sich auf eine gemeinsame Regierung einigen. In der Abgeordnetenkammer gehören ihr 230 der 400 Mandate an, im Senat 113 der 200 Sitze. Am 22. Oktober 2022 wurde das Kabinett Meloni gebildet.